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Ghost Squad
Getestet: PAL-Version für Nintendo Wii

Entwickler: SEGA
Erschienen: 2007
Spieler: 1-4 (simultan)
Auch erschienen für: Arcade
Preis: ca. 45 EUR
Val | Der Hype um Ghost Squad war im Lightgungefilde sehr hoch. So wartete jeder Lightgunfan in den letzten Tagen auf seinen Postboten, der hoffentlich das ersehnte Ghost Squad für Wii im Briefkasten verschwinden ließ. Lange ließ man uns in Europa auf einen Release warten, um endlich mit den Ghosts auf Terroristenjagd gehen zu können und den Weltfrieden zu sichern. Und nun ist es soweit und Ghost Squad ist da!
Im Arcade-Modus habt ihr die Wahl zwischen drei Missionen (Villa, Air Force One und Dschungel), die ihr in 16 Variationen beenden könnt, da es im Spiel selbst mehrere Wege gibt, um ans Ziel zu gelangen. So könnt ihr euch beispielsweise dafür entscheiden lieber die Geiseln zu retten, als die Zeitbombe zu deaktivieren oder den Raum mit einer Gasgranate zu stürmen. In der Vorauswahl könnt ihr dann noch euren Namen eingeben, die Kleidung und Bewaffnung eures Charakters anwählen und den Cursor ein und ausschalten. Bei ausgeschaltetem Cursor erzielt ihr mehr Punkte! Zusätzliche Specials, Kleidung und Waffen erspielt ihr euch nach einiger Zeit. Hier kommen natürlich auch die bereits in den Promovideos gezeigten ulkigen Kostüme und Handfeuerwaffen zum Einsatz, soweit es erwünscht ist. Im Grunde stehen aber nur vier Waffentypen (MG, Pistole, Scharfschützengewehr und Shotgun) zur Verfügung.
Habt ihr nun alle Optionen getroffen, wird eure Gamercard gespeichert. In dieser könnt ihr immer euren Fortschritt überprüfen, d.h. wie oft ihr bereits durchgespielt habt, welchen Rang euer Soldat bereits erreicht hat oder welchen Highscore ihr erlangt habt. Dies entspricht genau der IC-Card vom Automaten. Als Mitglied eines Teams gilt es nun eigene Teammitglieder zu verschonen und alle Terroristen zu eliminieren. Hinzu kommen Bomben, die es gilt zu entschärfen oder Geiseln, die es gilt zu befreien. Geschossen wird je nach Einstellung (die folgende Beschreibung bezieht sich auf die "Wii Zapper"-Einstellung) mit dem B-Knopf und Aktionen (wie das befreien von Geiseln oder entschärfen von Bomben) werden mit Hilfe des Z-Knopfes erteilt. Nachgeladen wird durch schnelles Schwingen aus dem Bildschirm heraus und wieder hinein. Wie am Automaten habt ihr die Möglichkeit zwischen Einzelschuß, Drei-Schuß, Salve und Vollautomatik zu wählen, was ihr mit dem Steuerkreuz (ob analog oder digital liegt an eurer Options-Einstellung) bewerkstelligt.
Im Spiel dürfen dann noch Gegenstände, wie Lebensenergie, bessere Westen oder zusätzliche Magazine eingesammelt werden. Die Munition im Spiel geht euch nie aus, aber entsprechende Extras verhelfen euch z.B. zu doppelter Magazinkapazität. Unter eurer Lebensenergie, steht noch die so genannte GS-Anzeige, die über die Dauer des Vollautomatik-MG-Modus entscheidet. Leben verliert ihr durch Geiselbeschuss, nicht erfüllte Missionen (z.B. Bombe nicht entschärft) oder einen eindeutigen Treffer durch einen Gegner, welcher euch, wie bei SEGA üblich, durch einen roten Indikator am Feind angezeigt wird. Zunächst leidet aber nur eure Lebenenergie. Neben eurer MG, muss zeitweilig auch ein Scharfschützengewehr bedient werden oder ihr müsst euch vor Messerangriffen schützen, indem ihr die Stoßangriffe des Gegners pariert. Am Ende einer jeden Missionen, gibt es einen Boss der zu bezwingen ist und ihr erhaltet eine, wie bei House of the Dead ganz zuletzt angezeigte Übersicht, über den von euch zurück gelegten Weg während der Mission. Habt ihr alle drei Missionen erledigt, könnt ihr ein weiteres Mal unter anderen Bedingungen durchspielen. Hierbei wird der kaum spürbare Schwierigkeitslevel etwas heraufgeschraubt. Zudem könnt ihr Misserfolge wieder ausgleichen, denn ähnlich wie bei Confidential Mission, könnt ihr den Endbossfight verlieren, wodurch eure Mission ein abruptes Ende nimmt. Hinzu kommt noch, dass ihr bei den kleine Zwischenmissionen, wie nicht mehr als fünf Gegner an euch vorbei lassen, Heli vom Himmel holen oder alle Wachen ausschalten ebenfalls scheitern könnt, die Mission im Anschluss aber weiter läuft. Dafür gibt es im Spiel endlos viele Continues.
Neben dem Arcade-Modus kann dann noch der Trainingsmodus angewählt werden. Hier gibt es weitere drei Modi zur Auswahl, die da wären: Schiesstraining, Reaktionsübung und Kampftraining. Bei ersterem, muss lediglich eine Zielscheibe möglichst schnell und möglichst in der Mitte getroffen werden. Bei Training Nummer zwei schießt man auf rote und blaue Zielscheiben, die unterschiedliche Punkte erbringen und zunächst erscheinen und still stehen, sich dann später aber auch bewegen und wieder verschwinden, wenn nicht schnell genug getroffen wurde. Dabei sollte nicht auf die durchgestrichenen Zielscheiben gefeuert werden, da diese Minuspunkte geben. Das Kampftraining ist mit den Krisenmissionen aus Time Crisis zu vergleichen, in denen ihr in einer kurzen Mission alle Feinde ausschalten müsst, ohne selbst getroffen zu werden.
All dies kann auch zu viert gespielt werden, was allerdings nicht gerade harmonisch abläuft. Im Party-Modus, der auch vom Hauptbildschirm aus angewählt werden kann, ist der Tumult vorm heimischen Bildschirm vorprogrammiert, da natürlich jeder anfängt wild zu ballern, sobald ein Gegner an der Mattscheibe erscheint. Besser ist da doch die Einzelspieler Variante oder die mit dem einen Kumpel. Lustig sind aber die weiteren freischaltbaren Modi, in welchen ihr z.B. alle Gegner in Mädels mit Badeanzug verwandeln könnt.
Kommen wir aber nun zum negativen Teil! Zwar kann kalibriert werden, leider funktioniert dies aber ganz und gar nicht nach herkömmlichen Standards. Zunächst einmal soll man 3 Meter (!!!) Abstand vom Bildschirm einhalten um die Waffe zu kalibrieren, was bei Besitzern eines TVs unter 32" doch schnell zum Augenkneifer wird. Hinzu kommt noch, dass der Cursor sehr schnell ausschlägt, sobald ihr diesen Abstand nicht einhaltet. Das soll heißen, dass eine tadellose Kalibrierung nur in der Mitte des Bildschirms gegeben ist, sobald man den Wiimote nur leicht nach links oder rechts hält, geht der Cursor am Bildschirm ungefähr um das doppelte weiter mit, was gerade bei ausgeschaltetem Cursor und den Scharfschützenmissionen, bei denen präzise Schüsse absolute Vorraussetzung sind, zum garantierten Misserfolg führt! Somit sollte man sich immer weit vom Bildschirm entfernt halten.
Ein weiterer Punkt ist der grafische Anteil des Spiels, der sichtlich nicht nur der Automaten-Version hinterher hinkt, sondern auch den Time Crisis Titeln für PS2. Natürlich war dies noch nie ein ernsthafter Grund ein Lightgunspiel im Regal stehen zu lassen, allerdings bietet das Spiel lediglich einen 4:3 Modus und kann selbst Umbrella Chronicles grafisch nicht ganz das Wasser reichen. In der heutigen Zeit darf so was einfach nicht mehr sein! Die fehlende Präzision beim schießen und die extrem kurzen und besonders leichten Missionen, geben noch ihr Übriges. Wobei gerade die letzten zwei Punkte Confidential Mission zum Hit gemacht haben und dies am Automaten, wegen der vielen Levelvariationen, ebenfalls sehr ansprechend war!
Ghost Squad ist im Grunde sehr gelungen und macht ab der ersten Minute an Spaß. Mit einer Wii-Gun von BigBen ausgestattet, sollte der Frust bei Schüssen, die an den Rand des Bildschirms gehen sollen, zumindest gedämpft werden. Zudem ist es ein Zweispieler-Hit, der wieder richtig gut und immer wieder gespielt werden darf, trotzdem aber nicht der ersehnte Kracher, dank der minderwertigen Leistung der Wiimotes!
SpielspaßGameplayGrafikSound
8778
Gesamt: 30 Punkte
Positiv
- Gute Action der alten Schule
- Viele Möglichkeiten ein Level zu beenden
- Präzision ist bei 3 Metern Entfernung sehr gut
Negativ
- Lightgunkomponente unzureichend
- Missionen sind so kurz wie bei KEINEM anderen Lightgunspiel
- Frustfaktor wegen mangelnder Präzision ist extrem hoch